Die Vergolderei
Gold - unerreicht, faszinierend, grausam und begehrt ist in seiner Reinform, ein sehr weiches flexibles Metall und so kam man schon im alten Ägypten auf die Idee Kultgegenstände mit feinen Goldblättchen zu überziehen, um dem Betrachter den Eindruck von massivem Gold vorzugaukeln. Und im Grunde hat sich daran, im altehrwürdigen Beruf der Vergolderinnen und Vergolder, seit der Renaissance auch nichts maßgeblich verändert.
Da sich Vergolder, im klassischen Berufsbild, in Schlössern und Kirchen tummeln befassen sie sich also schon jeher mit der Einfassung von Kunstwerken – eben auch – oder vor allem auch: mit Bilderrahmen. Diese werden nicht nur mit hauchdünnem Blattgold versehen, nein, eine Vielzahl von Arbeitsschritten sind hierfür von Nöten. Da wird gesägt, geleimt, grundiert, geschliffen, vielleicht auch noch verziert, geschnitzt, graviert, radiert, gewuggelt, trassiert und tausend Dinge mehr, von denen ein Normalsterblicher kaum je gehört.
Ist das Stück mit Wasser und Alkohol angeschossen (ja so heißt das eigentliche aufbringen des Blattgoldes tatsächlich) wird es poliert, vielleicht auch wieder partiell abgerieben, meist noch abgetönt, gefasst, lackiert, patiniert...
Neben dem Aufbringen von Gold, Weißgold oder Silber ist auch der exakt richtige Farbauftrag, das sogenannte „Fassen" ein Arbeitsschritt, der besonders viel Sensibilität und Übung erfordert.
Sophie beim Polieren
Lara beim Grundieren