Rudi Baerwind

Nachlasskünstler

Der 1910 in Mannheim geborene Maler Rudi Baerwind wirkte maßgeblich am Wiedererwachen avant-gardistischer Kunst in der jungen Bundesrepublik mit.

Von den Nazis als „entartet“ verfemt, studierte Baerwind in den 30iger Jahren an der Akademie Fernand Léger in Paris. Nach dem deutschen Einmarsch in Paris verbrachte er die restlichen Kriegsjahre in einem Strafbataillon an der Ostfront und später in russischer Kriegsgefangenschaft.

Nach dem Krieg zurück in Mannheim experimentierte er mit vielen Stillrichtungen der Nachkriegsmoderne. Während die Vierziger Jahre noch stark vom Surrealismus geprägt waren, wandte er sich in den fünfziger Jahren mehr und mehr der von Léger geprägten „Postkubistischen Formensprache“ zu, später dem Informel und dem Tachismus.

Auch als Portraitmaler war Baerwind gefragt, so saßen ihm auch Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Walter Scheel oder Günther Grass Modell.

Als bekennender Homosexueller wurde Baerwind zeitlebens angefeindet. In den Sechzigern saß er sogar dafür im Gefängnis. Aus dieser Zeit stammt auch die gezeigte Papierarbeit. Auf den sogenannten „Knastbildern“ warft der über sein Los verbitterte Baerwind tachistische kurze, getuschte Pinselstriche auf Papierbögen, die er danach zerknüllte.

Rudi Baerwind verstarb 1982 in Mannheim. Er gilt vielen als berühmtester Maler Mannheims, mehrere seiner Arbeiten sind in der ständigen Ausstellung der Kunsthalle Mannheim zu sehen.


Ausstellungen bei theuer + scherr

  • Mannheimer Positionen - 12.11. - 27.11.2021

  • Ich bin Maler … und basta! - 12.06. - 24.07.2010

Weiter
Weiter

Manfred Binzer